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Prince Edward County II

Wie bereits vor einem Monat, beschließen wir die Route über die Prince Edward Peninsula zu nehmen. Wir fahren erstmals eine Strecke doppelt. Vor ca. 4 Wochen mit dem PKW auf dem Weg von Sydenham nach Toronto, heute mit dem WoMo und wieder auf dem Weg nach Toronto. Wir haben viel Zeit und stoppen an verschiedenen Plätzen auf dem Weg nach Coburg. In der Nähe von Adolphustown finden wir die Old Hay Bay Church, die älteste Kirche der Methodisten in Kanada. Sie wird noch heute zumindest einmal jährlich von vielen Methodisten für einen Gottesdienst besucht. Nach der Fahrt mit der Fähre stehen wir am Ufer des „Lake on the Mountain“, eines Sees ohne sichtbaren Wasserzu- oder Abfluss, sagenumwoben und geheimnisvoll. „Unser“ Poppy Cafe in Wellington, auf das wir uns schon so gefreut haben, hat heute leider geschlossen. Am Westende der Halbinsel steuern wir den Sandbanks Provincial Park an. Riesige Sanddünen erwarten uns. Ich (=B) ziehe meine Schuhe aus und wandere den Rundweg barfuß. Ein Vergnügen! Wir finden Kapseln einer Pflanze mit wunderschönen Samen. Wenn es noch …

The Fresnel Lens in Cabot's Head Light House

Endlich am Bruce Trail

Frühstück gibt es heute beim Cabot Head Lighthouse. Dafür müssen wir aber zuerst 8km auf einer einspurigen Schotterstraße mit vielen Schlaglöchern hinter uns bringen. Wir meistern diese Herausforderung und werden mit wunderbaren Ausblicken und einem netten Leuchtturm mit Museum belohnt. Die Schwarzbärenmama mit ihren zwei Jungen haben wir um eine Stunde versäumt, erfahren wir. Wieder nichts, schade! In einer beinahe kreisrunden Bucht gab es früher eine Fischfarm. Im Winter wurden in der zugefrorenen Bucht Eisblöcke geschnitten, in einer Hütte aufbewahrt und während der Fischsaison im Frühling und Sommer zur Kühlung des Fangs benutzt. In Muskoka hatten wir schon ähnliches gesehen nur wurde dort das Eis für Hotelbetriebe zur Kühlung von Lebensmitteln in „Eiskästen“ benutzt. Bei der Herfahrt vor ein paar Tagen haben wir an der Straße ein Schild „Organic Bakery“ gelesen. Dort wollen wir hin. Wir hoffen auf guten Kaffee und leckeres Süßes. Leider ist niemand da. Ein Schild lädt ein, in den Garten zu kommen und auf verschiedenen Wegen durch das Gelände zu spazieren. wir wählen den „wildflowerpath“. Hier wohnen sichtlich sehr kreative Menschen. …

Singing Sands

Am Festland lockt uns dann der Name „Singing Sands“ weiter südlich an die Westküste. Wir kommen zu einer riesigen Sandbucht und marschieren ziemlich weit hinaus, bis wir endlich zum Wasser kommen. Auch hier ist der sinkende Wasserspiegel deutlich sichtbar. Wir wechseln zur Ostküste und übernachten in Dyer’s Bay neben dem Ferienhaus einer amerikanischen Familie. Wieder eines dieser kleinen Geschenke. „Of course you can stay here overnight. If you need anything, let us know.“ Wir haben alles bis auf Strom zum Aufladen unserer Handys und des Akkus für die Kamera. Also stecken wir im Gartenhaus unsere Geräte an und laden die Batterien auf. Vor unserer „Haustür“ liegt der See, bis zum Horizont ist nichts Anderes zu sehen als Wasser. „Singing sand“ is part of the Bruce Peninsula National Park. It’s another beautiful spot of nature where we walked along the shore, over the sand and on a well prepared boardwalk through the wetland.

Sturmfahrt

Heute gilt es wieder eine längere Strecke zu fahren. Unser Ziel ist das Ende der Bruce Peninsula, der Ort Tobermory. Die Fahrt ist ziemlich anstrengend, es ist stark bewölkt und stürmisch. Wenn die Windböen daherkommen, wackelt das ganze Auto. Unterwegs stoppen wir in kleinen Städten. Die Straßen sind mit Kürbisfiguren geschmückt, Gestalten mit Kürbisköpfen sitzen auf Bänken, baumeln von Laternenmasten. Herbstboten!! In Collingwood machen wir einen Abstecher ins Schigebiet. Der Ausblick ist ein Traum. Eigentlich wollen wir eine Wanderung machen, aber der kalte Wind treibt uns schnell wieder in unseren Camper. Wir steuern den Campingplatz Tobermory Village an. Das ist ein wunderschöner Platz mit viel Natur, zwei Teichen, vielen Stellplätzen mitten im Wald. Wir sind schon in den Nachsaison und es ist nicht viel los. Wir erfahren, dass heute wegen des Sturmes sämtliche Fährverbindungen und Bootsfahrten ausgefallen sind. Hoffentlich ist das Wetter morgen besser, wir wollen einen Bootsausflug zur „Flowerpot Island“ machen.

Dissappearing propeller Boat Co.

Muskoka Island

Was für eine Nacht! Es hat geschüttet wie aus Badewannen und ordentlich auf unser Autodach getrommelt. Frühstück gibt es heute bei Glenda und John im Blockhaus. Beim Abschied kommt es uns vor, als würden wir uns schon lange kennen. Wir fahren nach Port Carling und besuchen das kleine Museum. Das Wetter schlägt Kapriolen; es wechselt innerhalb kürzester Zeit von Sonnenschein zu Regengüssen, es ist windig und kalt. Unser heutiges Ziel ist Midland an der Georgian Bay.

Ferry to Prince Edward County

Prince Edward County I

Heute müssen wir in Toronto das Auto zurückgeben. Wir beschließen von Sydenham aus die „scienic route“ entlang des Ontariosees durch das verträumte Prince Edward County zu nehmen. Wir meinen am Meer zu sein: tiefblaues Wasser soweit das Auge reicht, kein gegenüberliegendes Ufer zu sehen. Mit der Einsamkeit und Beschaulichkeit der letzten Tage ist es dann schnell vorbei, wir nähern uns Toronto. Die Fahrspuren auf der Autobahn werden immer mehr, der Verkehr immer dichter, wir sind in der „Zivilisation“ angekommen. Nach einigem Suchen finden wir die Rückgabestation mitten in der Stadt in einer Tiefgarage. Mit dem GO-train fahren wir dann nach Niagara-on-the-Lake, wo wir von Rita und Larry freudig begrüßt werden. Wir haben uns lange nicht gesehen und der Abend wird lang!!

Light House in Peggy's Cove

Nebel über Peggy’s Cove

Es kann auch regnen in Kanada, beinahe unglaublich! Trotzdem fahren wir ans Meer, nach Peggys Cove. Je näher wir dem kleinen Fischerörtchen kommen, desto schlechter wird das Wetter. Wir retten uns in ein kleines Cafe, schauen den umherziehenden Nebelfetzen und dem Regen zu und schlürfen RICHTIGEN Kaffee. Gemütlich! Als es aufhört zu regnen, klettern wir ein bisschen auf den Felsen herum und schauen auf das stürmische Meer hinaus. Eine Stimmung wie im November!! Zurück in Halifax gehen wir zuerst zum Pier 21, früher das Abfahrts- und Ankunftspier aller Einwanderer und Soldaten, heute ein Museum. Sehr anschaulich, mit einer guten Ausstellung und einer berührenden Multimediapräsentation wird über verschiedene Einwanderungsphasen berichtet, von Schicksalen von Flüchtlingen, Soldaten, Gefangenen, Heimkehrern und Einwanderern erzählt. Wir haben das Glück, einen Museumsführer zu erwischen, der vor 50 Jahren selber als junger Mann an diesem Pier nach Kanada eingewandert ist und der sehr gut erzählen kann. Der „Boardwalk“ entlang des Hafens fällt dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser; es regnet, als wir aus dem Museum kommen. Also fahren wir mit dem …