Ein langer, intensiver Tag geht zu Ende. Am Morgen erlebten wir eine Messe mit den Sionsschwestern in der Kapelle der Franziskanerinnen am Mount Sion, gleich neben dem Abendmahlsaal. Pfingstmesse am Ort des Ereignisses vor 2000 Jahren!
Mit Erneuerung der Gelübde der Schwestern und Erneuerung unseres Eheversprechens. Die Schwestern hatten uns eingeladen, ob wir nicht auch unser Ehegelübde erneuern wollen. Eine berührende Erfahrung! Übrigens der brasilianische Sionsbruder der der Messe vorstand wechselte fließend zwischen English, Französisch, hebräisch und zuletzt italienisch oder portugiesisch. So wurde die Messe in diesen drei Sprachen gesungen und gebetet.
Dann gemeinsames Picknick im Garten der Gallicantu Kirche, gleich unterhalb. Eine Freude mit all den Schwestern aus vielen Ländern (imcl. Südtirol, Rumänien, Deutschland…) die in Ein Karem, Ecce Homo oder sonst in Jerusalem leben, tlw. jüdischen Ursprungs.
Am Abends dann nochmals eine Messe mit der hebräisch sprechenden Gemeinde in der wir wieder zwei Sionsschwestern trafen. Wir hatten Elija-Thomas und Carmen die wir aus Linz kennen, eingeladen mit uns zu kommen. Elijah ist ja 4 Jahre durch Europa gepilgert für Frieden, um letztlich in Jerusalem anzukommen. Es war eine Freude, die beiden mit uns zu haben, auch nach einem gemeinsamen Eis vorher und Austausch der Erfahrungen. Elijahs Kerze brannte neben dem Ambo (sh. Photo) und wurde zu Beginn von einer Frau mit dem Segen über das Licht gemäß dem shabbat Brauch angezündet. Auch ein US amerikanische Ehepaar dass sich als ignatianisch geschultes „Spirituell Director“ Paar herausstellte, war mit uns mitgekommen und hatte noch Südafrikanische Gäste mitgebracht.
Vater Unser auf hebräisch singen! Qadosch / Heilig … Baruch Adonay / Gepriesen bist Du Gott … in der Sprache Jesu (naja fast, wenn wir jetzt aramäisch dazu nehmen)!
Und beim Abschied sagt uns der polnische Pfarrer dieser Gemeinde der in perfektem hebräisch schwungvoll predigt, so dass wir ihm an den Lippen hängen und fast mitlachen wenn die Gemeinde wie jedesmal bei der Predigt lacht, ja zum Schluß meinte er, es sei so wichtig dass wir kommen. Die kleine hebräische Katholikengemeinde wird nur als „freeks“ angesehen und fühlt sich verlassen als Minderheit unter so viel anderen Religionsgruppen, gerade auch neben Mea Shearim. dort versuchen Orthodoxe Juden am shabbat die Straße zu blockieren, so daß niemand mit Auto rein und rauß kann.
Letzte Woche am Hügel von Daoud Nasser in Beit Sahour, der die Präsenz Internationaler braucht! So viele Menschen die sich als Minderheit, als an den Rand Gespielte, Erdrückte erleben und unser aller Solidarität brauchen.
Ok, nun genug, ich geh schlafen und will euch einfach beruhigen, dass wenn ich auch gerade auf orf online gelesen habe, dass Assad seine Raketen scharf macht gegen Tel Aviv, es uns gut geht und wir in Gottes Hand sind!
Herzliche Grüße Andreas & Barbara