Ock Pop Tok
West meets East is a nice project to empower silk weaving women. www.ockpoptok.com
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Trotz Nebel und kühler Temperaturen frühstücken wir auf der Terrasse, wir sind ja mittlerweile einiges gewöhnt. Wir besuchen das Ock Pop Tok Village Center, ein Projekt in dem die örtliche Dorfbevölkerung unterstützt wird, deren Webarbeiten in Geschäften in der Stadt verkauft werden und faire Löhne gezahlt werden. Wir bekommen eine Führung. Die Seidenproduktion wird erklärt und ebenso die verschiedenen Färbemethoden und Duck- und Maltechniken. Im Ock Pop Tock Shop in der Stadt erstehen Andreas und ich unsere ersten laotischen Seidenprodukte. Ock Pop Tock bedeutet übrigens „east meets west“. In der Stadt treffen wir dann Helena und Poliziano wieder. Wir besuchen gemeinsam den Wat Xieng Thong, den ältesten Tempel Luang Prabangs. Am Haupttempel werden Renovierungsarbeiten durchgeführt und wir können zusehen, wie mithilfe von Schablonen das für hier so typische Muster (Blattgold) auf die Holzbalken kommt, entweder rot und gold oder schwarz und gold. Die Außenwände mancher Gebäude sind mit schönen Glasmosaiken verziert. In der Begräbnishalle steht noch ein wunderschöner alter königlicher Begräbniswagen. In der „Roten Kapelle“ gelingt es Andreas, die schwere Buddhastatue hochzuheben und so wird wohl …
Heute ist wieder ein Reisetag. Wir fahren mit dem Minivan von Nong Khiao in die alte Königsstadt Luang Prabang. Die Fahrt dauerte nur 3 Stunden und ist sehr bequem. In Luang Prabang haben wir im Chitdara II Guesthouse schon ein Zimmer reserviert. Das Haus ist ein wunderschönes altes Kolonialgebäude mit einer schönen Terrasse am Mekong. Luang Prabang ist ein sehr nettes Städtchen, seit 1995 UNESCO Weltkulturebene. Nach den wenigen Touristen im Norden bekommen wir hier beinahe einen „Kulturschock“. Hunderte Touristen spazieren durch die Straßen, ein Restaurant reiht sich an das nächste, jedes zweite Haus ist ein Guesthouse, dazwischen gibt es noch jede Menge Massagesalons und kleine Reisebüros, die Ausflüge in die Umgebung anbieten. Und natürlich jede Menge Geschäfte und Boutiquen. Dennoch gelang es den Charme der Stadt zu erhalten und es herrscht eine ruhige und entspannte Atmosphäre. Wir erkunden die Stadt und schlendern am Abend durch den Night Market mit seinen unzähligen Textil- und Handwerksprodukten. Von Seiden- und Baumwollschals und Kleidung über Holzschüsseln und T-Shirts bis hin zu Produkten aus handgeschöpftem Papier gibt es alles. Am Abend …
Heute wandern wir in der anderen Richtung aus Nong Khiao hinaus. Auf einer Staubstraße gehen wir ca. 3 km flussaufwärts und dann ca. eine halbe Stunde durch abgeerntete Reisfelder auf die Berge zu. Auch heute sind das Ziel Höhlen aus der Zeit des Indochinakrieges. Die letzten 15 Minuten gehen wir durch dichten Wald und am Schluss ganz steil die Felsen hinauf. Eine schweißtreibende Angelegenheit. Ein bisschen können wir uns jetzt vorstellen wie es am Ho-Chi-Min Pfad gewesen sein muss. Nach den Höhlen spazieren wir noch in das Dorf. Wir sehen, wie das Seegras, das es jetzt überall zu kaufen gibt, verarbeitet wird. Das Seegras wird nur in der Trockenzeit, also jetzt, direkt aus dem Fluss geerntet. Es wird mit Holzknüppeln weich geklopft und dann auf eine Plastikfolie gelegt. Hier wird es mit einer Art Besen durch Klopfen dünn ausgebreitet. Jetzt wird entweder eine andere Plastikfolie oder ein Bambusgeflecht draufgelegt und das Ganze umgedreht. Das Seegras wird mit Sesam und Tomatenscheiben bestreut und in der Sonne getrocknet. Vor dem Essen wird es noch in Öl gebraten …
Der nebelige und kühle Morgen hält uns bis gegen Mittag in Nong Khiao im Guesthouse. Als dann die Sonne kommt, erwachen auch unsere Lebensgeister wieder und wir wandern zu den ca. 3km außerhalb des Ortes liegenden Höhlen Tham Phatok. Auf dem Weg dorthin kommen wir an der Schule vorbei. Im Schulhof findet gerade eine Hochzeit statt. Riesige Zeltdächer sind aufgestellt und eine Unmenge von Gästen isst, trinkt und tanzt. Den ganzen Vormittag ist uns schon aufgefallen, dass viele Menschen schön angezogen sind, die Damen haben Stöckelschuhe und ihre besten Blusen an. Jetzt ist alles klar. Wir marschieren weiter und kommen zu den Höhlen. Hier fanden im Zweiten Indochinakrieg die Menschen des Ortes Unterschlupf. Über eine steile Treppe gelangt man zum Eingang hinauf. Im Inneren sind noch Reste von Bambuskonstruktionen (z.B. Betten) zu sehen. Die Höhle ist hoch und groß und verschiedene Plätze sind beschriftet, z. B. „meeting place“ oder „hospital“. Ein Stück um den Berg herum gibt es dann noch einmal eine Höhle zu sehen. Hier war angeblich die Bank untergebracht, Geld wurde hier gelagert. …
Wir wollen heute mit einem Longtailboot auf dem Nam Ou von Muang Khuoa bis nach Nong Khiao fahren. Um 9 Uhr sind wir an der Bootsanlegestelle und bis zur Abfahrtszeit um 9.30 Uhr trudeln noch weitere 5 Rucksackreisende ein. So teilen wir uns den Bootspreis von 1,2 Millionen Kip zu siebt auf. Am Anfang ist es noch ziemlich kalt und Patrik borgt mir seine Wollmütze um meine Ohren zu schützen. Die fünfstündige Flussfahrt ist wunderschön. Vorbei geht es an Gemüsegärten auf den Sandbänken, badenden Büffelherden, Männern, die die Fischernetze auswerfen, im Wasser spielenden Kindern, im Sand wühlenden Hausschweinen,… Die Landschaft ist atemberaubend schön. In der Ferne tauchen die ersten Karstberge auf, steil ragen die Felswände am Ufer auf. Der Fluss schlängelt sich meist träge dahin, ab und zu gibt es Stromschnellen, dann wieder sehr seichte Stellen bei denen genaues Manövrieren unablässig ist. Zwischendurch legen wir einmal an und spazieren in ein kleines Dorf. Reis ist zum Trocknen aufgelegt, eine Frau flicht einen Korb, ein paar Männer sind bei einem Hausbau beschäftigt. Wir werden wahrgenommen, aber niemand …
Heute steht uns ein langer Reisetag bevor. Wir wollen mit dem öffentlichen Bus nach Oudomxai und von dort mit einem anderen Bus weiter nach Mung Khuoa am Nam Ou Fluss. Durch einen glücklichen Zufall bekommen wir einen Platz in einem Minivan. So sind wir nicht nur schneller unterwegs, sondern fahren auch noch eine Stunde früher ab als geplant. So sparen wir 2 Stunden ein und können einen früheren Bus nach Muang Khuoa erreichen. Mit uns im Bus ist deutsch/italienisches Paar und ein amerikanisches. Auch heute ist die Strecke wieder sehr bergig und landschaftlich wunderschön. Leider bekommen die vielen Kurven dem Amerikaner nicht gut.Statt um einen Stopp zu bitten dreht er sich zur Seite und kotzt ins Auto. Na super!! Das Auto wird so gut es geht geputzt und wir reiben uns duftendes Chinaöl unter die Nase. Das hilft ein bisschen. Wir nötigen den Amerikaner dann sich nach vorne zu setzen, drücken ihm ein paar Speibsackerl in die Hand und schärfen ihm ein sich früh genug zu melden, wenn ihm wieder schlecht wird. Ein paar Kurven …