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Camino F 21/15: Tour de Chatelus-Le-Marcheix

Weil die Fahrradstrecke heute so kurz war, war noch Zeit für einen größeren Spaziergang um die Muskeln wieder mal anders zu strecken.
Der Wald war richtig geheimnisvoll, feucht, grün und dunkel unter den Wolken. Diese ergoßen sich dann plötzlich doch noch auf uns so daß wir unter dem Dachvorsprung des Badewärterhauses warteten.
Eigenartig, wenn an einem Montag alles geschlossen ist!

Camino F 21/15: La Souterraine – Chatelus-Le-Marcheix

Irgend wie haben wir uns unterschätzt? Wir kamen schneller voran als gedacht und hätten eigentlich weiter als Limoges fahren können – Herbert, Du hattest recht mit deiner ursprünglichen Idee!
Also gibt’s heute eine gemütliche Etappe in Erwartung eines netten kleinen Touristenortes am Fluß. Aber MONTAG ist in Frankreich ALLES zu, auch der Badestrand und der Bootsverleih.
Wir fahren wieder durch so saftig grüne Landschaft mit mehrheitlich hellbraunen Kühen, Kühe und Kälber auf der Wiese, manchmal auch Stiere dabei. Ganz ungewöhnlich für uns, doch irgendwie sehr sympathisch!
In Benevent erwartet wieder eine schöne romanische Basilika, leider recht verstaubt und ungepflegt. In der einzigen offenen Bar gibt’s Café au lait OHNE Croissant. Es wirkt alles ziemlich ausgestorben.
Die Temperatur ist unter den grau-schwarzen Wolken recht angenehm. So sind „gondeln“ wir ganz gut bergauf-bergab über die 1000 Collins.
In Chatelaus-le-Marcheix landen wir in der Gite des groupes. Das chambres d‘hotes gleich nebenan, in das wir eigentlich wollten gibt es nicht mehr. Diesmal gibt es erstaunlich viele veraltete Informationen in unserem Outdoor Pilgerführer von 2019.
Ein saubere, kleine Gites für sechs Personen die wir mit einem Franzosen und einem Holländer teilen. Wird sicher ein netter Abend!

Camino F 21/12: Neuvy-Saint-Sepulchre – La Souterraine

Bei angenehmen 20°C fahren wir ohne Frühstück los. Wie leicht gehen doch die Steigungen am Morgen mit frischer Kraft!
In Cluis gibt‘s ein kleines Frühstück. Sympathisch dieser Brauch, sich das Gebäck beim Bäcker zu holen und damit in Bar setzen für Tee oder Café.
Wir finden die refuge de pelerin die wir telephonisch nicht erreicht hatten.
Dann geht’s Hügel auf, Hügel ab, in die Schlucht von La Creuse. Die Landschaft hat viel mehr Busch und Wald und sehr grüne Wiesen. Ein frz. Radrennfahrer den wir treffen, nennt diese Gegend „Haxenbrecher“ o.ä. weil man in keinen gleichmäßigen Rhythmus kommen kann! So fühlen wir uns langsam auch bei steigender Temperatur bis zu 37C und drückender Schwüle.
Und ein Rastplatz oder ein Café unterwegs? Fehlanzeige, absolut einsame Gegend, abgesehen von dem kleinen Weilern in denen keine Menschen sichtbar sind.
12km und einen letzten Anstieg vor La Souterraine brauchen wir dringend eine Rast. Ein kleines Wiesestück mit etwas Schatten, ein wenig Essen und liegen, rasten!
Dann geht’s mit neuer Kraft bis zum Ziel. Das Chambre d‘hotes das wir uns ausgesucht und angerufen (Tonband) hatten, ist voll! Dieses Maison 9 hat Februar 2020 Eigentümer gewechselt und wird nun von einem anderen englischen Paar eher als Herberge für Luxuspilger geführt. Das Ehepaar lädt uns dennoch herein und erfrischt uns mit Perrier-Citron. Nachdem wir mit drei Anrufen ein Zimmer im Hotel Jinjaud gefunden haben, stoßen wir auch noch mit einem Rosé an.
Dann rollen wir in das Hotel in dem wir nun für das Wochenende bleiben werden. Rasttag!

Camino F 21/11: Bouzais – Neuvy-Saint-Sepulchre

Gutes Frühstück in der refuge pelerin mit Marie-France. Freundschaftlicher Abschied!
Wieder durch landwirtschaftliche Gegend, Getreide wird geerntet, Stroh wird eingefahren. Sonnenblumen soweit das Auge reicht. Ruhig ist es auf den kleinen Straßen. Es geht halt immer wieder bergauf und ab.
Bei Le Chatelet wird die romanische Kirche Notre Dame de Puyferrand gerade geöffnet als wir ankommen. Wieder eine Kirche die danach ruft zu singen worüber sich die Dame des Office de Tourism freut.
Kurz vor La Chartre gibt’s wieder einen idyllischen Rastplatz für die Mittagspause. La Chartre ist ein hübscher Ort der schon zum Bleiben einlädt, aber wir wollen noch weiter. Es wird immer heißer und es gibt wenig Sonnenschutz dafür mehr Anstiege! Manche Strecken erinnern an Australien, so weit kann man voraus sehen!
In Neuvy-Saint-Sepulchre reicht‘s dann! Die achteckige Kirche ist wirklich beeindruckend und erinnert an die Auferstehungskirche in Jerusalem. Ein besonderer Ort! Schade, daß es gerade hier keine refuge des pelerin gibt. Zur nächsten in Cluis wären es nur mehr 8km, aber bergauf und in der Sonne.
So nehmen wir ein Zimmer in einem kleinen Hotel und fahren morgen weiter. Abendessen gibt es im Hotel keines. Dafür gute Galette und Crêpes im Restaurant Duche bei der Mairie. Anschließend entdecken wir zufällig die Bar Arcade hinter der Kirche. Hier trifft sich wohl die ganze alternative Szene der Gegend, von jung bis alt; viele kleine Kinder. Eine wohltuende Atmosphäre! Jede Woche gibt es ein Konzert und an diesen Abenden wird auch gekocht. Wir genießen noch französische, wohl mehrheitlich politisch/poetische Lieder, von denen wir leider wenig verstehen.
Heute haben wir die ersten Pilger getroffen. Ein gutes, langsames Eintauchen die die wohltuende Camino Atmosphäre! In den Kirchen gibt es fast keine Info für Pilger

Camino F 21/10: Nevers – Saint-Amand-Montrond – Bouzais

Heute war wieder ein guter Tag! Zu Beginn noch am Kanal entlang EV6 im Schatten. Bei der Mündung des Flusses Allier zweigen wir ab und begeben uns auf den Jakobsweg. Wir fahren kleine Straßen analog des Fußweges durch reichhaltige Landschaft.
Beim Ort Apresmonte verlassen wir den Fluß und steigen auf die Hochebene. Der Ort ist wie aus dem Bilderbuch. Ein Café mit Tischen am Ufer lädt ein zu bleiben!
Felder, Weiden mit Charolais Kühen und Stieren, Buschraine entlang der Straße; manchmal weiter Blick, manchmal wie in England zwischen den hohen Buschrainen.
Eine leichte Brise läßt uns die Hitze weniger spüren, nun geht‘s viel unter freiem blauen Himmel mit Sonne dahin. Es geht erstaunlich flott dahin! Nur der unterschiedliche Asphalt bestimmt das Tempo.
Gut, daß wir in Nevers noch eingekauft haben! Zwischen Nevers und Saint-Amand-Montrond sehen wir weder ein Geschäft noch ein Café (nach Apremonte). Ein einsamer Rastplatz lädt ein zum Picnic.
Nach erstem Panache und Café in Saint-Amand-Montrond kommen wir gut in der kleinen Pilgerherberge in Bouzais an. Marie-France ist die freundliche Hospitalera die für uns gekocht hat. Ein wunderbar, meditativer Platz zum Erholen.
Es tut so gut, hier anzukommen!

Camino F 21/09; EV 6: Charrin – Nevers

Der Camino hat uns wieder! Wir kommen heim von einem gemütlichen Abend mit einem holländischen Paar das wir erstmals in Decize beim Supermarkt getroffen haben. 
(komoot.de/user/139006300432) Zwei Reiseradler mit viel Erfahrung die auch in Santiago waren. Zufällig landen sie in Nevers im selben Restaurant und wir sind ganz vertieft in intensive Austausch über persönliche Erfahrungen bezüglich Radfahren, Nahen Osten, Nachwirkungen des 2. WK und vieles mehr. Einfach ganz viel Teilen und Verständigung und Lachen und Berührt sein…Was war vorher? Meditatives Fahren am Kanal entlang im Schatten der Bäume mit genußvollem Blick in die Landschaft. So ließ sich die Hitze gut aushalten!In der Kirche von Decize trafen wir den jungen Sakristan der durch unser Singen aufmerksam wurde. Bei der Akustik können wir nicht still bleiben! Er erzählt uns vom einem ungewollten Unfall mit einem Auto am 27.12.20 kurz vor der Messe, das durch das Eingangsportal fuhr und gegen eine Säule krachte. Ein Kind des Sakristan wurde nieder gefahren und blieb unverletzt. Einige Personen hatten sich gegen ihre Gewohnheit weiter vorne hingesetzt und wurden so von dem Auto nicht erwischt.
Nächsten Sonntag 25.7.21 gibt es erstmals wieder eine Messe zur Wiedereröffnung und Feier der glücklichen Umstände, daß wie durch ein Wunder niemand zu Schaden gekommen ist! Gott sei Dank!Nach gemütlichem Lunch tauchen wir in die mythische Atmosphäre der Kathedrale von Nevers ein. Im Juni 1944 zerbombt ist sie wieder aufgebaut und die modernen Glasfenster tauchen den Raum in wunderbar farbiges Licht.
Dann kommen wir im Kloster an, in dem die Hl. Bernadette Soubirou lebte und gestorben ist. Ihr unversehrter Leib wird in einem Glassarkophag in der Kirche aufbewahrt.
Der Duft von Lilien steigt empor…
Wunder der Begegnung begleiten uns!

Camino F 21/08; EV 6: Paray-le-Monial – Charrin

Was für ein Tag heute!? Und wie jetzt beschrieben nach mindestens ½ Beaujolais?
Begonnen mit Gastfreundschaft, beendet mit Gastfreundschaft! Und dazwischen drei unterschiedliche Etappen, unterschiedlich anstrengend.
Durch Abbé Christoph erfuhren wir gestern, daß in Paray-le-Monial auch eine Gemeinschaft der Kleinen Schwestern von Jesus lebt. Schwestern die in der Spiritualität von Charles de Foucault leben, immer am Rande der Gesellschaft, normalerweise in sehr einfacher Arbeit beschäftigt. Gebet und Gastfreundschaft kennzeichnet ihr Leben. So durften wir sie besuchen und uns gut mit ihnen unterhalten. Lipton Tee darf nicht fehlen, wie in allen Gemeinschaften im Nahen Osten, wo wir sie schon besucht haben. Beide Schwestern sind in Pension. Die eine lebte im Süden Algeriens in einer Oase, die andere im Norden Frankreichs und arbeitete in der Fischindustrie. Diese Begegnungen tun gut, sowie auch das Singen in ihrer Kapelle.
Dann geht‘s dem Kanal entlang, immer gerade, nur bei den querenden Brücken muß man aufpassen. Sonst sehr meditativ.
In Digoin quert der Kanal die Loire. Erster Kontakt mit dem Fluß.
Ab Diou geht es weg vom Kanal und auf einer alten Bahntrasse durch einen Tunnel von Bäumen ebenso leicht dahin. Ein Genuß so dahin zu rollen!
In Bourbon-Lancy bestaunen wir den kleinen mittelalterlichen Stadtkern. Aber alles zu geschlossen! Ein einziger Salon du the „Creative – the“ hat offen und wir genießen Crêpes, Sorbet und Café! Wirklich zu empfehlen. Ein bayrisches Paar mit Mountainbike, das wir kurz vorher getroffen haben, ist auch hier eingekehrt. Wo sonst!?
Ab hier wir die Strecke anspruchsvoller. Es geht über leichte Hügel, bei bis zu 40C, sehr rumpeliger Straßenoberfläche und massivem Gegenwind aus NW. Erstaunlich, daß der Belag und Unterbau der Landstraße wesentlich schlechter ist als dem Kanal entlang!
In Cronat reicht es uns eigentlich schon. Also telefonieren mit einem Chambre d‘hotes in Charrin und bekommen ein Zimmer.
„Chez Francoise“ am östlichen Ortsrand von Charrin ist ein absoluter Volltreffer! Dazu mehr im Highlight!
Panache getrunken, im Pool geschwommen und Abend gegessen! La vie est belle!
Merci pour le jour!