Basel! Was sollen wir von dieser speziellen Stadt berichten?
Soviel Aspekte leben hier!
Drei Highlights:
Badischer Bahnhof: Was macht man, wenn man keine Fahrradreservierung mehr erhalten hat? Das Fahrrad teilweise zerlegen und in einen Sack verpacken. So wird es zur Traglast, die man, sofern nicht störend, mitnehmen darf. Dies gelang Rouven für seine Fahrt nach Göttingen. Eine kurze, schöne, gemeinsame Zeit!
Der Fasnachtsbrunnen von Jean Tinguely; faszinierend wie man aus Metallresten soviele sich bewegende Wasserspucker machen kann!
Die offene Kirche St. Elisabeth mit Café und Ikone „Gefangene Tochter Zions“; ein Ort an dem so vieles leben kann an vielfältigster Begegnung.
Naja, das Münster gehört schon auch erwähnt…! Es war fein, wieder hier zu sein!
Heute wieder mal ein Ankommen. Diesmal in Basel, dem entferntesten Punkt unserer Fahrt.
Wir genossen die Probstei und ein gutes Frühstück!
Zwischendurch gab es frische, dunkle Kirschen beim Bauern, mit dem wir uns gemütlich über Landwirtschaft unterhielten. Diversifizierte Landwirtschaft mit verschiedenen Tieren in kleiner Zahl, die heute als unmodern und unrentabel gilt.
Und dann rollen wir am Kernkraftwerk Leibstadt vorbei, ein mulmiges Gefühl! Gut, daß unser KKW Zwentendorf ein Museum ist!
Irgendwann lassen auch die schwarzen Wolken Tropfen fallen, sodaß wir wieder alles anziehen, nur um die nächste Phase mit kaum Regen um so mehr zu schwitzen.
In Rheinfelden gibt‘s in einem netten Café einen köstlichen Eiscafé zum stolzen Preis von CHF 12,50 / pro Stück! Wir sind in der CH!
Über das Hinterland und gut ausgebaute Radwege fahren wir in den Süden von Basel nach Dornach. Salome, Hannahs Freundin trifft uns am Bhf Dornach und bringt uns zur Wohnung die wir nutzen dürfen. Danke für die Gastfreundschaft!
Rouven bäckt Pizza für den Abschiedsabend und es wird sicher ein gemütlicher Abend!
Am Morgen reiches Frühstück in der Gartenküche. Dann geht’s los von Schloß Glarisegg (schloss-glarisegg.ch), eine, Bildungs- und Begegnungszentrum wo Rouven öfter den EDE Kurs mit machte. edeglarisegg.info
Das nächste Ziel ist der Rheinfall bei Schaffhausen bei dem wir das wunderbare Spektakel von Wasser, Sonne und Wind erleben.
Mit Rouven unterwegs
Auf dem weiteren Weg zeigt sich, daß Rouvens Mantel des hinteren Rades schon sehr schadhaft ist und eine ordentliche Beule zeigt. Zum Glück gibt es nach ca. 5km Abfahrt in Eglisau einen Fahrradladen „Zweirad Zwingli“ der sowohl neue Marathon GT Tour Decke als auch Neuen Schlauch hat. Wegen fehlender Werksstattkapazitäten müssen wir selber das Hinterrad aus- und wieder einbauen. Mit der guten alten Nexus 7 Gang Nabenschaltung ist das etwas kompliziert. Zum Glück bekommen wir dann doch noch Hilfe von einem Techniker! Und alles gelingt.
In einem Schweiß treibenden Ritt über einige Steigungen entlang des Rhein kommen wir im Bikdungshaus Probstei Wislikofen propstei.ch/de an, wo uns ein klösterliches Abendessen und ein einfaches Zimmer, wohl in alter Mönchszelle erwartert. Nochmals alles gut gegangen, wenn auch ein wenig aufregend.
Ein wunderbarer Tag voll Gastfreundschaft, Erholung und Westwind der uns entgegen blies!
Zuerst besuchten wir nochmals Hannah und ihre Familie und genossen See, Garten, Gemeinschaft, Gespräche und gutes Essen. Danke euch Baeshlins!
Dann ging’s Rhein See / Rhein abwärts kräftig gegen den Westwind durch so schöne Landschaft mit viel Obst- und Gemüseanbau. Es erinnert an das Eferdinger Becken. Besonders Steckborn ist ein sehr hübsches Städtchen!
Schließlich Ankommen in Schloss Glarisegg, wo Rouven seine erste Lehmputzwand ganz alleine machte! Gratuliere! Rouven war hier mit einigen Freunden mit denen er schon mehrfach einen Kurs für junge Menschen hier besuchte und begleitete. edeglarisegg.info
Nun sind sie auf der Suche nach einem guten Ort, um in Gemeinschaft und nachhaltiger und ökologischer Weise zu arbeiten und zu leben. Die Suche ist nicht einfach.
Wir dürfen in einer kleinen Gartenhütte schlafen und kochen uns nach den letzten Putzarbeiten bei der Lehmwand ein gutes Essen in der Gartenküche.
Nach reichhaltigem Frühstück geht‘s eher geruhsam los mit den Rädern, da wir ja nur bis Konstanz wollen. Eine Weile sitzen wir am See und schauen den Seglern zu.
Meersburg ist eine quirlige kleine Stadt mit vielen Touristen. In der Oberstadt bleiben wir in einem Café hängen, das voll ist mit Zierrat den man für Haus und Garten kaufen kann. Sehr nette Atmosphäre!
Dann geht’s mit der Fähre über den See und zum Hafen von Konstanz. Dort entdecken wir Fahnen! Da wir die unsrigen in Linz vergessen haben, kaufen wir hier neue, gerade passend für den letzten Weg durch die CH: Österreich und EU!
Barbara hat ein kleines Hotel in der Altstadt entdeckt, in dem wir ein nettes Dachzimmer beziehen.
Mittlerweile haben wir Nachricht von Hannah, einer jungen Schweizerin die mit ihrer Freundin vor ca. zwei Jahren bei uns in Linz übernachtet hat. Sie ist ganz in der Nähe und lädt uns ein zu kommen.
So dürfen wir einen netten Nachmittag und Abend mit ihrer Familie und Freunden am See verbringen, was wir sehr genießen.
Und die Welt ist wieder einmal sehr klein! Hannahs Freund Nico ist der Sohn des General Director der Organisation L‘Arche, die Jean Vannier gegründet hat. Diese Einrichtung für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ist uns aus Bethlehem sehr vertraut, wo wir schon öfters auf Besuch waren und die Direktorin Mahera Nasser gut kennen.
Im leichten Sommernieselregel geht‘s dann wieder nach Konstanz zurück.
Mit Kathlen frühstücken wir. Es war schnell so viel Vertrautes im Gespräch mit dieser jungen Polizistin aus Leipzig, die sich auf den Jakobsweg machte, weil der Polizeidienst sie krank machte. Mutige junge Frau!
Und dann kommt die erste Regenfront! Zieht sie vorbei? Letztlich also doch wieder volle Regenbekleidung und los geht’s!
Nach ca. 1km verabschieden wir uns von Kathlen! Herzliche Umarmung im Regengwand muß sein… Corona hin oder her!
Anweisungen des Hospitalero, Track von Komoot, Schilder an der Straße und alles im Regen… irgendwie finden wir gezielt die schmalsten, nassen Wald- und Wiesenwege und dann noch eine Sackgasse von dessen Ende uns Komoot über einen schmaler, steilen Pfad weiter schicken wollte!
Oben am Pfänder angekommen!
Über passende Wege und dann wieder Asphalt erreichen wir den Pfänder bei strahlender Sonne! Erschöpft, verschwitzt, glücklich es geschafft zu haben, staunend über die Aussicht genießen wir einen köstlichen Kaiserschmarrn!
Dann geht’s steile Serpentinen nach Lochau hinunter. Unten empfängt uns eine ganz andere Atmosphäre in die wir nur schwer hinein finden. Überfüllte Radwege mit tausenden in großen Pulks gemächlich dahin gondelden Radfahrer, mit Anhänger, mit eBike. Statt Blick auf die Landschaft ständig kritische Situationen vermeiden!
Wir wollen weiter, möglichst noch bis Meersburg. In Kressbronn Erinnerungsphoto an Treffen mit Rouven, Regine & Michael anno 2018. Ein Eiscafé im Strandcafe ist noch eine wohltuende Unterbrechung.
Eine schwarze Wolke droht von Westen, geht sie vorbei, hält sie dicht? Unser Blick, der Unterkünfte sucht, trifft auf das Hotel Waldhorn in Manzell. „Haben Sie Bitte ein Zimmer für uns bevor uns das Gewitter erwischt?“ – „Ja, ich kann ihnen eines anbieten. Fahren Sie in die Tiefgarage, ich mache Ihnen die Eingangstüre im Keller auf.“ In die Tiefgarage gerollt und der Himmel öffnet alle Schleusen die uns wohl in 3‘ bis auf die Haut nass gemacht hätten!
Dieses Hotel war ein Geschenk des Himmels! Der Regen vielleicht für die Landwirtschaft!?
Die heutigen Zahlenwerte geben nichts von der mentalen und physischen Anstrengung wieder, die wir heute erlebt haben! Aber auch nichts von der Freude, die wir am Pfänder oben und dann in der Tiefgarage unten erlebt haben!
Heute sind wir dreimal glücklich dem Regen entkommen! Immer war gerade ein Unterstand im richtigen Moment zugegen! Eine Wohltat, bei diesen massiven Gewittern die derzeit vom Himmel platzen.
22km konnten wir auf der Trasse der alten Isny-Kempten Bahn fahren. Das ging auch bergauf sehr gut dahin! Bahn und Fahrrad haben halt ähnliche Ansprüche an Steigung und Gefälle, das paßt zusammen.
Walderdbeeren schmecken köstlich!
Nun sind wir im Einzugsbereich des Rhein gelandet und nicht mehr der Donau.
Vermutlich waren das heute die letzten kräftigen Anstiege dieser Reise, da der Rest entlang des Rhein nach Basel geht.
Gut daß wir in dieser schönen Pilgerherberge der evang. Kirche auf der Scheidegg übernachten dürfen! Wir treffen Kathlen aus Leipzig. Wieder einmal zeigt sich, welch wohltuende Begegnungen bei gemeinsamen Essen entstehen können.
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