Am Vormittag fahren wir zum „L’Oratoire Saint-Joseph“ am Rand des Mont Royal. Das ist eine riesige Pilgerstätte für den Hl. Josef, auf dem Hügel gelegen, mit einem langen Treppenaufgang. Die Anlage ist von außen dem Petersdom in Rom sehr ähnlich. Wir sind nicht vorbereitet auf das, was uns erwartet. Die Anlage ist riesig!! Am Eingang bekommt man einen Plan in die Hand gedrückt, ohne den würde man sich glatt verlaufen. Mit Rolltreppen fährt man von einer Ebene zur nächsten: Kapellen, Gedenknischen, Ausstellungen, Aussichtsterrassen, die große Basilika, der Garten mit dem Kreuzweg (überlebensgroße, sehr ausdrucksstarke Statuen). Diese Pilgerstätte wird jährlich von 2 Millionen Menschen besucht und ist die Verwirklichung eines Traumes des einfachen Klosterbruders Frére André.
Den Nachmittag verbringen wir in „Little Italy“. Wir schlendern durch den Obst- und Gemüsemarkt „Jean Talon“ und bekommen richtig guten Kaffee. Die Häuser sind meist nur einstöckig, haben einen schönen Treppenaufgang von außen.
Danach machen wir noch einen Abstecher in den Stadtteil Mil-End, ein stark jüdisch geprägtes Viertel. Wir könnten auch in Jerusalem sein! Wir finden den „besten Bagelbäcker der Stadt“ in der Rue Saint Viateur, schauen beim Formen und Backen zu und kaufen frische Bagels. Lecker!! Der Chef ist ganz glücklich, seine Deutschkenntnisse auszuprobieren.
Für den Abend haben wir von Briagh Freikarten für ein Konzert im Rahmen des „Jewish Jazz Festival“ im Rialto Theater bekommen. Das Theater ist ein „altes“Gebäude“ (alles, was älter als 100 Jahre ist, gilt hier als alt), ein wunderschöner Saal mit gediegenem Interieur im Jugendstil.
Nach 2 Stunden verlassen wir mit schwirrendem Kopf und klingelnden Ohren dieses Haus. Das war mehr Funk und Metal als Jazz oder Kletzmer.