Unser letzter Tag bei den Elefanten ist da. Viel zu schnell sind die Tage vergangen.
Am Morgen gehen wir ins Elefantengrasfeld und schneiden mit der Machete Elefantengras für unsere Vierbeiner. Die Bündel werden auf das Autodach geladen und ab geht’s zum Camp.
Eigentlich sollten uns die Mahouts mit den Elefanten beim „Parkplatz“ abholen. Doch als wir ankommen, sind nur die Reitgestelle da. Weit und breit kein Elefant in Sicht. Da hören wir ganz leise aus dem Wald ein Glöckchen klingeln. Das muss Mae Kam Noi sein, sie hat eine „Elefantenglocke“ umgehängt. Didi lässt seinen Mahoutschrei los – keine Antwort. Nach ein paar Minuten nocheinmal – diesmal kommt vor Ferne eine Antwort. Nach einiger Zeit tauchen Elefanten und Mahouts aus dem Wald auf. Didi ist etwas ungehalten und fragt sie was los war. Die lapidare Antwort lautet nur: „Mai pen lai, macht ja nichts.“ Wir steigen auf und reiten den steilen Bergehang hinunter, durch den Fluss und ins Camp zum „Exerzierplatz“. Nun sollen wir mit unserem Elefanten ganz allein, ohne Hilfe der Mahouts, Baumstämme von einer Seite des Platzes zur anderen rollen und wieder zurück. Am Ende sollen die Baumstämme auch noch gestapelt weren. Eine Herausforderung! Wir lernen die Kommandos. „Or!“ für rollen und „Makut!“ für stapeln. Das ist aber noch lange nicht alles. Der Elefant muss auch immer wieder in die richtige Ausgangsposition gebracht werden. Also brüllen wir auch noch „Que!“ (rechts oder links, je nachdem wo man den Haken einsetzt)), „Hau!“ (stop) oder „Hu!“ (geh). Wir sitzen auf dem Kopf des Elefanten, schreien unsere Befehle, wackeln ständig mit dem Po und den Oberschenkeln um sie anzutreiben und setzten den Haken ein. Ein Bild für Götter muss das sein. Wir haben eine riesige Gaudi, aber es ist auch ordentlich anstrengend für die Stimme und den Körper. Als wir es geschafft haben, sind wir komplett verschwitzt, fast heiser – und sehr stolz.
Dann geht es für Roswitha und mich und unsere Elefanten gleich ins Wasser. Heute sind die Elefanten schwer hineinzubekommen und ich ertappe mich zum erstenmal dabei, dass ich Mae Kam Noi kräftig auf den Kopf haue. Didis Kommentar: „Jetzt hast du endlich deine wahren pädgogischen Fähigkeiten eingesetzt!“ Mae Kam Noi ist heute sehr stur. Jedesmal wenn ich ihr mit dem Haken eine raufhaue und sie antreibe, schüttelt sie den Kopf, dass ich fast runterfalle. Aber irgendwann schwimmen wir doch.
Nach dem Mittagessen und der Pause geht’s gleich wieder ins Wasser. Arme Mae Kam Noi! Dann wird gesattelt und wir starten unseren letzten Ritt durch den Wald und den Fluss. Es ist einfach herrlich! Beim Jeep angekommen, bekommen die Elefanten das Elefantengras, das wir am Morgen geschnitten haben. Viel zu schnell verschwinden sie mit ihren Mahouts wieder im Wald und unsere Zeit mit den Elefanten ist endgültig zu Ende.
Es war eine unglaublich schöne Erfahrung, so nah bei diesen wunderbaren Tieren zu sein. Ein lang ersehnter Wunsch und Traum ist in Erfüllung gegangen. Auch für Andreas war es eine gute und positive Erfahrung.