Monate: Juli 2021

Camino F 21/12: Neuvy-Saint-Sepulchre – La Souterraine

Bei angenehmen 20°C fahren wir ohne Frühstück los. Wie leicht gehen doch die Steigungen am Morgen mit frischer Kraft!In Cluis gibt‘s ein kleines Frühstück. Sympathisch dieser Brauch, sich das Gebäck beim Bäcker zu holen und damit in Bar setzen für Tee oder Café.Wir finden die refuge de pelerin die wir telephonisch nicht erreicht hatten.Dann geht’s Hügel auf, Hügel ab, in die Schlucht von La Creuse. Die Landschaft hat viel mehr Busch und Wald und sehr grüne Wiesen. Ein frz. Radrennfahrer den wir treffen, nennt diese Gegend „Haxenbrecher“ o.ä. weil man in keinen gleichmäßigen Rhythmus kommen kann! So fühlen wir uns langsam auch bei steigender Temperatur bis zu 37C und drückender Schwüle.Und ein Rastplatz oder ein Café unterwegs? Fehlanzeige, absolut einsame Gegend, abgesehen von dem kleinen Weilern in denen keine Menschen sichtbar sind.12km und einen letzten Anstieg vor La Souterraine brauchen wir dringend eine Rast. Ein kleines Wiesestück mit etwas Schatten, ein wenig Essen und liegen, rasten!Dann geht’s mit neuer Kraft bis zum Ziel. Das Chambre d‘hotes das wir uns ausgesucht und angerufen (Tonband) hatten, ist …

Camino F 21/11: Bouzais – Neuvy-Saint-Sepulchre

Gutes Frühstück in der refuge pelerin mit Marie-France. Freundschaftlicher Abschied!Wieder durch landwirtschaftliche Gegend, Getreide wird geerntet, Stroh wird eingefahren. Sonnenblumen soweit das Auge reicht. Ruhig ist es auf den kleinen Straßen. Es geht halt immer wieder bergauf und ab.Bei Le Chatelet wird die romanische Kirche Notre Dame de Puyferrand gerade geöffnet als wir ankommen. Wieder eine Kirche die danach ruft zu singen worüber sich die Dame des Office de Tourism freut.Kurz vor La Chartre gibt’s wieder einen idyllischen Rastplatz für die Mittagspause. La Chartre ist ein hübscher Ort der schon zum Bleiben einlädt, aber wir wollen noch weiter. Es wird immer heißer und es gibt wenig Sonnenschutz dafür mehr Anstiege! Manche Strecken erinnern an Australien, so weit kann man voraus sehen!In Neuvy-Saint-Sepulchre reicht‘s dann! Die achteckige Kirche ist wirklich beeindruckend und erinnert an die Auferstehungskirche in Jerusalem. Ein besonderer Ort! Schade, daß es gerade hier keine refuge des pelerin gibt. Zur nächsten in Cluis wären es nur mehr 8km, aber bergauf und in der Sonne.So nehmen wir ein Zimmer in einem kleinen Hotel und fahren …

Camino F 21/10: Nevers – Saint-Amand-Montrond – Bouzais

Heute war wieder ein guter Tag! Zu Beginn noch am Kanal entlang EV6 im Schatten. Bei der Mündung des Flusses Allier zweigen wir ab und begeben uns auf den Jakobsweg. Wir fahren kleine Straßen analog des Fußweges durch reichhaltige Landschaft.Beim Ort Apresmonte verlassen wir den Fluß und steigen auf die Hochebene. Der Ort ist wie aus dem Bilderbuch. Ein Café mit Tischen am Ufer lädt ein zu bleiben!Felder, Weiden mit Charolais Kühen und Stieren, Buschraine entlang der Straße; manchmal weiter Blick, manchmal wie in England zwischen den hohen Buschrainen.Eine leichte Brise läßt uns die Hitze weniger spüren, nun geht‘s viel unter freiem blauen Himmel mit Sonne dahin. Es geht erstaunlich flott dahin! Nur der unterschiedliche Asphalt bestimmt das Tempo.Gut, daß wir in Nevers noch eingekauft haben! Zwischen Nevers und Saint-Amand-Montrond sehen wir weder ein Geschäft noch ein Café (nach Apremonte). Ein einsamer Rastplatz lädt ein zum Picnic.Nach erstem Panache und Café in Saint-Amand-Montrond kommen wir gut in der kleinen Pilgerherberge in Bouzais an. Marie-France ist die freundliche Hospitalera die für uns gekocht hat. Ein wunderbar, …

Camino F 21/09; EV 6: Charrin – Nevers

Der Camino hat uns wieder! Wir kommen heim von einem gemütlichen Abend mit einem holländischen Paar das wir erstmals in Decize beim Supermarkt getroffen haben. (komoot.de/user/139006300432) Zwei Reiseradler mit viel Erfahrung die auch in Santiago waren. Zufällig landen sie in Nevers im selben Restaurant und wir sind ganz vertieft in intensive Austausch über persönliche Erfahrungen bezüglich Radfahren, Nahen Osten, Nachwirkungen des 2. WK und vieles mehr. Einfach ganz viel Teilen und Verständigung und Lachen und Berührt sein…Was war vorher? Meditatives Fahren am Kanal entlang im Schatten der Bäume mit genußvollem Blick in die Landschaft. So ließ sich die Hitze gut aushalten!In der Kirche von Decize trafen wir den jungen Sakristan der durch unser Singen aufmerksam wurde. Bei der Akustik können wir nicht still bleiben! Er erzählt uns vom einem ungewollten Unfall mit einem Auto am 27.12.20 kurz vor der Messe, das durch das Eingangsportal fuhr und gegen eine Säule krachte. Ein Kind des Sakristan wurde nieder gefahren und blieb unverletzt. Einige Personen hatten sich gegen ihre Gewohnheit weiter vorne hingesetzt und wurden so von dem Auto …

Camino F 21/08; EV 6: Paray-le-Monial – Charrin

Was für ein Tag heute!? Und wie jetzt beschrieben nach mindestens ½ Beaujolais?Begonnen mit Gastfreundschaft, beendet mit Gastfreundschaft! Und dazwischen drei unterschiedliche Etappen, unterschiedlich anstrengend.Durch Abbé Christoph erfuhren wir gestern, daß in Paray-le-Monial auch eine Gemeinschaft der Kleinen Schwestern von Jesus lebt. Schwestern die in der Spiritualität von Charles de Foucault leben, immer am Rande der Gesellschaft, normalerweise in sehr einfacher Arbeit beschäftigt. Gebet und Gastfreundschaft kennzeichnet ihr Leben. So durften wir sie besuchen und uns gut mit ihnen unterhalten. Lipton Tee darf nicht fehlen, wie in allen Gemeinschaften im Nahen Osten, wo wir sie schon besucht haben. Beide Schwestern sind in Pension. Die eine lebte im Süden Algeriens in einer Oase, die andere im Norden Frankreichs und arbeitete in der Fischindustrie. Diese Begegnungen tun gut, sowie auch das Singen in ihrer Kapelle.Dann geht‘s dem Kanal entlang, immer gerade, nur bei den querenden Brücken muß man aufpassen. Sonst sehr meditativ.In Digoin quert der Kanal die Loire. Erster Kontakt mit dem Fluß.Ab Diou geht es weg vom Kanal und auf einer alten Bahntrasse durch einen Tunnel …

Camino F 21/07; EV 6: Montceau-les-mines – Paray-le-Monial

Heute Sonnencreme und Sandalen statt Trekkingschuhe!Eindrucksvoll steht eine alte Kohlenwaschanlage am Rande des Kanal, Überrest der Zeit als Montceau-les-mines ganz vom Bergbau geprägt war!Wir bleiben auf der Landstraße am Canal de Centre, der sich den Höhenschichtlinien entlang schlängelt. Der EV 6 ginge mehr über Hügel. Die Straße ist am Sonntag ziemlich leer, es gibt mehr Rennradler als Autos.In Genelard gibt es ein Informationszentrum über Zeit des 2. WK als Frankreich geteilt war in einen von den Nazi besetzten Teil und in das „freie“ Vichy Frankreich. Sehr informativ und umfassend wird das Leben der Zeit beschrieben. Infotafeln gibt es in frz., engl. und dt.Es läuft so gut mit Rückenwind, daß wir fast fliegen.Ankunft ist in Paray-le-Monial einem bedeutenden Wallfahrtsort in Frankreich. Von hier geht die Herz Jesu Verehrung aus. Eine junge Frau erlebte eine innige Beziehung zum Herzen Jesus. Auch die Spiritualität von Charles de Foucault ist stark von diesem liebenden Herzen geprägt.Im Pilgerzentrum ist leider kein Zimmer mehr frei. Wir sehen einen Film über das Leben der Hl. Marguerite-Marie.Die Atmosphäre in der Basilika im Stile …

Camino F 21/06; EV 6: Chalon-sur-Saone – Montceau-les-mines

Am Morgen radeln wir durch die sehr hübsche Altstadt von Chalon. Die Kathedrale beeindruckt wieder mit der „klingenden“ Atmosphäre! Wir bekommen auch wieder Stempel in unser Credenzial.Es begrüßen uns dunkle Wolken die sich schnell auflösen und bis Chagny bläst uns der Wind kräftig entgegen. Auch ein hübsches Städtchen mit einer schlichten romanischen Kirche. Café et crossiant!Dann geht‘s mit dem Wind immer entlang des Canal de Centre der sehr abwechslungsreich ist. Überhaupt ist ist viel mehr Leben als in den letzten Tagen, wohl auch wegen des Wetter. Viele Hausboote sind unterwegs, vermutlich ehemalige, umgebaute Frachtkähne. Von luxuriös bis ziemlich ruinös und ärmlich. Auffällig viele Engländer die auf Schiffen unterwegs sind. Spannend war, einmal beim Schleusen eines Schiffes zu zu schauen.Und auch Reiseradler kommen uns viele entgegen. Schön wieder so unterwegs zu sein!Montceau-les-mines ist nicht so besonders, aber das IBIS am Stadtrand ist wieder eine praktische, unromantische Unterkunft. Hoffe, wir finden auch mal was anderes.Es geht uns gut!