Jahr: 2012

Canou portage

Kanu(a)disch wandern

Und wieder strahlt die Sonne vom wolkenlosen Himmel! Wir fahren früh in den La Maurice NP zum Lac Wapizagonke und mieten uns ein Kanu. Hier gibt es unzählige Seen, große und kleine, die durch viele Flussarme miteinander verbunden sind. Wir paddeln los, vorbei an kleinen Inseln, wir schlängeln uns durch Fahrtrinnen im Schilf. An einer Stelle ist der Verbindungswasserweg so seicht, dass wir aussteigen müssen und das Kanu durch das Wasser schieben. An den Ufern gibt es überall Schilder für Plätze an denen campieren erlaubt ist. Wir sehen viele Kanus bepackt mit Zelt, Rucksäcken und Kühltaschen; die bleiben sicher länger. Nach knappen 2 Stunden paddeln sind wir am Ende des Sees angelangt. Wir sind nicht die einzigen. Unglaublich, wie viele Kanus schon an Land liegen. Jetzt geht es zu Fuß weiter, eine Stunde durch den Wald zu einem Wasserfall. Als wir ankommen sehen wir die Menschen, die zu den Kanus am Seeufer gehören. Überall auf den verschiedenen Stufen des Wasserfalls und auf den Steinen sitzen die Leute und jausnen, manche schwimmen in den Pools oder …

Bären???…Waschbären!

Heute liegt wieder eine längere Fahrstrecke vor uns. Unser ertses Zwischenziel ist die kleine Stadt Trois Rivières. Am Hafen ist gerade irgendein Fest im Gange, alles ist auf den Beinen. Es gibt jede Menge kulinarische Köstlichkeiten. Unser heutiges Ziel liegt am Rand des Parc National de Saint Maurice, im Ort Saint Jean des Pilles. Eric empfängt uns in seiner Herberge „Aux Berges de Saint Maurice“. Wir bekommen ein nettes Zimmer mit Blick auf den Wald. Hinter dem Haus ist der Hühnerstall, wo wir uns in den nächsten Tagen die Frühstückseier direkt aus dem Nest holen. Jetzt sind wir im Zentrum des frankophonen Kanada angekommen. Eric spricht nur Französisch mit uns. Er ist sehr bemüht und spricht langsam, aber wir verstehen nur einen Teil seiner Aussagen. Es ist immerhin genug, um uns für einen „Schwarzbärenansitz“ mit ihm zu entscheiden. Um 19 Uhr geht das Abenteuer los. Wir fahren zuerst ein Stück mit dem Auto und dann marschieren wir 5 Minuten zu einer Holzhütte an einer Lichtung. Vorher weden wir von Eric mit Informationen versorgt und er …

What is this?

Kabbalat Shabbat in Montreal

In der Hoffnung etwas zu sehen zu bekommen fahren wir zum Gelände des Cirque du Soleil. Aber leider gibt es dort gar nichts für Gäste und Besucher. Also fahren wir noch einmal in das Stadtzentrum und bummeln durch die Straßen. Wir besuchen die Christ Church (tolle Spiegelungen in der Glasfassade des Hauses hinter der Kirche). Hinter der Kirche steht ein Denkmal für Raoul Wallenberg, einen schwedischen Diplomaten, der im WWII tausenden Juden das Leben rettete und im Jänner 1945 von den Soviets verhaftet und verschleppt wurde. Seither fehlt von ihm jede Spur. Dann besuchen wir noch die Jesuitenkirche Il Gesu. Durch Zufall entdecken wir ein nobles, altes Juweliergeschäft mit wunderbarem Interieur, prunkvollen Treppenaufgängen in den Halbstock und natürlich jeder Menge richtig teurer Klunker in den Vitrinen. Anscheinend ist man hier an Touristen gewöhnt oder wir schauen so aus, als hätten wir eh nicht genug Geld und keine Absicht hier einzukaufen – wir werden nicht angesprochen. Am Nachmittag fahren wir mit Karen in das Pflegeheim um ihren Mann Ronnie, einen Rabbi (Rabbi Ronnie Cahana) ihrer Gemeinde …

Marchet Jean Talon en Petite Italie

Multicultural Montreal!

Am Vormittag fahren wir zum „L’Oratoire Saint-Joseph“ am Rand des Mont Royal. Das ist eine riesige Pilgerstätte für den Hl. Josef, auf dem Hügel gelegen, mit einem langen Treppenaufgang. Die Anlage ist von außen dem Petersdom in Rom sehr ähnlich. Wir sind nicht vorbereitet auf das, was uns erwartet. Die Anlage ist riesig!! Am Eingang bekommt man einen Plan in die Hand gedrückt, ohne den würde man sich glatt verlaufen. Mit Rolltreppen fährt man von einer Ebene zur nächsten: Kapellen, Gedenknischen, Ausstellungen, Aussichtsterrassen, die große Basilika, der Garten mit dem Kreuzweg (überlebensgroße, sehr ausdrucksstarke Statuen). Diese Pilgerstätte wird jährlich von 2 Millionen Menschen besucht und ist die Verwirklichung eines Traumes des einfachen Klosterbruders Frére André. Den Nachmittag verbringen wir in „Little Italy“. Wir schlendern durch den Obst- und Gemüsemarkt „Jean Talon“ und bekommen richtig guten Kaffee. Die Häuser sind meist nur einstöckig, haben einen schönen Treppenaufgang von außen. Danach machen wir noch einen Abstecher in den Stadtteil Mil-End, ein stark jüdisch geprägtes Viertel. Wir könnten auch in Jerusalem sein! Wir finden den „besten Bagelbäcker der …

Notre Dame de Mont Royal

Le Mont Royal – voila!

Und wieder strahlt die Sonne vom Himmel!! Wir packen unsere Koffer, heute ist „Reisetag“! Am Flughafen geben wir unseren Ford Fiesta Hupfer zurück und besteigen den Flieger nach Montreal. Schon beim Überfliegen der Stadt wird uns klar: Das hier sind andere Dimensionen; das ist eine richtig große Stadt! Das wird nicht so relaxed wie auf Nova Scotia! Wir bekommen einen schnittigen Kia, der einige PS „unter der Haube“ hat und schon geht’s los. Wir finden unseren Schlafplatz in Montreal schnell. Wir wohnen bei Karen Knie-Cahana, SERVAS host. Wir werden von der Tochter Briagh und der aufgeregten Hundedame Allegra begrüßt, Karen ist noch in der Arbeit. Gleich machen wir uns auf den Weg in die Altstadt, nach „Vieux Mont Royal“. Jetzt wird es ernst, wir müssen/sollen unsere Französischkenntnisse auspacken und anwenden. Naja, mal schauen wie weit wir kommen. Unser erstes Ziel ist die Basilika Notre Dame. Eine beeindruckende Kirche mit einem sehr breiten Mittelschiff und schmalen Seitenschiffen. Alles ist aus Holz: Säulen, Decke, Geländer, alles ist wunderschön bemalt. Wir schlendern durch die Gassen und gelangen zur …

Light House in Peggy's Cove

Nebel über Peggy’s Cove

Es kann auch regnen in Kanada, beinahe unglaublich! Trotzdem fahren wir ans Meer, nach Peggys Cove. Je näher wir dem kleinen Fischerörtchen kommen, desto schlechter wird das Wetter. Wir retten uns in ein kleines Cafe, schauen den umherziehenden Nebelfetzen und dem Regen zu und schlürfen RICHTIGEN Kaffee. Gemütlich! Als es aufhört zu regnen, klettern wir ein bisschen auf den Felsen herum und schauen auf das stürmische Meer hinaus. Eine Stimmung wie im November!! Zurück in Halifax gehen wir zuerst zum Pier 21, früher das Abfahrts- und Ankunftspier aller Einwanderer und Soldaten, heute ein Museum. Sehr anschaulich, mit einer guten Ausstellung und einer berührenden Multimediapräsentation wird über verschiedene Einwanderungsphasen berichtet, von Schicksalen von Flüchtlingen, Soldaten, Gefangenen, Heimkehrern und Einwanderern erzählt. Wir haben das Glück, einen Museumsführer zu erwischen, der vor 50 Jahren selber als junger Mann an diesem Pier nach Kanada eingewandert ist und der sehr gut erzählen kann. Der „Boardwalk“ entlang des Hafens fällt dann im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser; es regnet, als wir aus dem Museum kommen. Also fahren wir mit dem …

In Sherbrook Village

Dorf im Museum oder Museum im Dorf??

Am Morgen wird in Sherbrooke ein Zaun über die Straße gezogen und schon verwandelt sich ein Teil des Dorfes in ein „Living Museum“. Sowas haben wir auch noch nie gesehen!! Um 30 restaurierte Häuser herum spielt sich kleinstädtisches Leben um 1870 ab. Wir spazieren von der Apotheke zur Schmiede (der Schmied kann sogar Hochrad fahren), von der Kirche zum Haus des Dorfdoktors, von der Druckerei zum Drechsler, vom Schneider zum Kaufmann, im nächsten Haus wird getöpfert… Manche der Häuser sind noch in Privatbesitz, gehören also nicht zum Museum. Die Leute wohnen sozusagen im Museum. In jedem Haus sitzt eine Person in traditioneller KLeidung von damals und erklärt genau, wer hier gewohnt hat, was hier geschehen ist, wie in diesem Haus gearbeitet wurde. In einigen Häusern wird auch noch nach den alten Methoden gearbeitet, die Produkte dann im Shop verkauft. This place is definitely worth to visit!!!! Wir haben noch 5 Stunden Fahrt bis Enfield bei Halifax vor uns. Was gibt`s zu sehen? Wald und Wasser, Wiesen und Felder, Wasser und Wasser, Seen und Meer und …